Über den Trauerfall (5)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Libuše Šafránková, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Libuše Šafránková
10.06.2021 um 12:07 Uhr von RedaktionLibuše Šafránková (* 7. Juni 1953 in Brünn, Tschechoslowakei; † 9. Juni 2021 in Prag, Tschechien) war eine tschechische Schauspielerin. Ihren internationalen Durchbruch hatte sie 1973 mit der Titelrolle im Märchenfilm Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (Tri orisky pro Popelku).
Karriere
10.06.2021 um 12:07 Uhr von RedaktionLibue Safrankova, die in Slapanice aufwuchs, machte 1971 an der dramaturgischen Abteilung des Konservatoriums Brünn ihren Abschluss. 1972 trat sie in den Prager Schauspielclub ein. Ihre erste Filmrolle übernahm sie in der Literaturverfilmung Babicka (Die Großmutter) nach dem gleichnamigen Roman von Bozena Nemcova als Barunka unter der Regie von Antonin Moskalyk. Dieser war so angetan von der jungen Schauspielerin, dass er sich zwei Jahre später an sie erinnerte, als er wieder ein Märchen von Nemcova verfilmen wollte. Der Film Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (1973) wurde so populär, dass er bis heute in Deutschland und Tschechien zum weihnachtlichen Fernseh-Standardprogramm gehört. Die Titelrolle des Aschenbrödels machte Libuse Safrankova zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen in Tschechien. Sie wirkte seither in mehr als 80 Film- und Fernsehproduktionen mit.
1975 hatte sie in der internationalen Produktion Der Tag, der die Welt veränderte mit Christopher Plummer und Maximilian Schell eine Nebenrolle. In den späten 1970er Jahren schien sie nach ihrer Rolle als Aschenbrödel festgelegt auf Märchenfilme, darunter Die kleine Meerjungfrau (1976) und Prinz und Abendstern (1978). Mit Pavel Travnícek, ihrem Mitspieler aus Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, spielte sie 1982 erneut in Der dritte Prinz nach einem Märchen von Karel Jaromir Erben. Ihre letzte Märchenfilmrolle hatte Safrankova 1993 als Verkörperung des Glücks in Wettstreit im Schloß. Mit zunehmendem Alter erhielt sie auch Charakterrollen, beispielsweise in dem tschechischen Filmdrama Kolya (1996), das als bester fremdsprachiger Film mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Für ihre Darstellung erhielt sie den Böhmischen Löwen als beste Hauptdarstellerin.
Seit den 2000er Jahren stand sie vor allem für das tschechische Fernsehen vor der Kamera. 2017 war sie in Sám doma s Donaldem Trumpem, einer Filmkomödie über den 45. US-Präsidenten Donald Trump, zu sehen. Danach drehte sie für die tschechische Filmproduktion Princ Mamanek. 2020 wirkte sie in der Fernsehserie Osudove lasky mit.
Synchronisiert wurde Libuse Safrankova von verschiedenen Synchronsprecherinnen, darunter Dorothea Meißner, Uschi Wolff, Ellen Hellwig, Madeleine Stolze, Elke Wieditz, Marina Erdmann, Roswitha Marks und Simone von Zglinicki.
Privatleben
10.06.2021 um 12:02 Uhr von RedaktionIhre jüngere Schwester Miroslava Šafránková ist ebenfalls Schauspielerin. Zusammen spielten sie in Die kleine Meerjungfrau. Seit 1976 war Libuše Šafránková mit dem Schauspieler Josef Abrhám verheiratet, mit dem sie einen Sohn hatte. Das Ehepaar zog sich Anfang der 1990er Jahre von der Theaterbühne zurück und lebte zurückgezogen.
Im November 2015 wurde bekannt, dass Libuše Šafránková an Lungenkrebs erkrankt ist, als sie sich bei der Verleihung der Verdienstmedaille von ihrer Schwester Miroslava vertreten ließ. In einem Interview mit der tschechischen Tageszeitung Blesk äußerte sie sich im Juli 2016 erstmals nach ihrer Operation, bei der ein Fünftel ihrer Lunge entfernt werden musste. Es gehe ihr gut und sie danke allen, die ihr die Daumen gedrückt haben. Sie freue sich auf die Arbeit vor der Kamera. Am Morgen des 9. Juni 2021 verstarb Šafránková zwei Tage nach ihrem 68. Geburtstag an den Folgen ihrer Krebserkrankung in einem Prager Krankenhaus, nachdem sie sich noch am Vorabend einem operativen Eingriff unterzogen hatte.
Filmografie (Auswahl)
10.06.2021 um 12:01 Uhr von Redaktion1971: Die Großmutter (Babicka, TV)
1972: Rodeo
1973: Bakalari – Prvni pohled (TV)
1973: Die Kirmes ist da (Prijela k nam pout)
1973: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (Tri oisky pro Popelku)
1974: Wie soll man Dr. Mracek ertränken? (Jak utopit doktora Mracka)
1975: Der Tag, der die Welt veränderte (Sarajevski atentat)
1975: Mein Bruder hat einen prima Bruder (Muj bracha ma prima brachu)
1975: Die Abenteuer des Grafen Benovsky (Vivat Benovsky)
1976: Die kleine Meerjungfrau (Mala morska vila)
1976: Palette der Liebe (Paleta lasky)
1976: O Terezce a pani Madam (TV)
1978: Ein Bruder, der sein Geld wert ist (Bracha za vsechny penize)
1978: Der Prinz und der Abendstern (Princ a Vecernice)
1979: The Importance of Being Earnest (Jak je dulezit miti Filipa)
1980: Lauf, Ober, lauf! (Vrchni, prchni!)
1980: Triptychon der Liebe (Triptych o laske, TV)
1981: Krtiny
1982: Der dritte Prinz (Treti princ)
1982: Hochzeitsfahrt nach Jilji (Svatebni cesta do Jilji)
1983: Jara Cimrman, lezici, spici
1983: Der Salzprinz (Sul nad zlato)
1983: Das Wildschwein ist los (Slavnosti snezenek)
1985: Heimat, süße Heimat (Vesnicko ma strediskova)
1986: Zla krev
1987: Zurivy reporter
1988: Zirkus Humberto (Cirkus Humberto)
1989: Clovek proti zkaze (TV)
1989: El mar es azul (More je modre)
1991: Prager Bettleroper (Zebrcka opera)
1991: Die Volksschule (Obecná akola)
1992: Die Halskette (Nahrdelnik, TV)
1993: Wettstreit im Schloß (Nesmrtelna teta)
1996: Kolya (Kolja)
1997: Bajecna leta pod psa
1997: Dr. Munory a jini lide (TV)
1999: Alle meine Nächsten (Vsichni moji blizci)
1999: Navrat ztraceneho raje
2001: Elixir a Halíbela (TV)
2001: Cetnicke humoresky
2001: ELFilm
2003: Stara laska nerezavi (TV)
2004: Falesne obvineni (TV)
2006: Psi kus (TV)
2006: Naves (Episode: Policejni smyfonie) (TV)
2007: Anglicka rapsodie
2011: Micimutr
2013: Skirt Chasers (Donsajni)
2013: Little Baby Jesus (Prijde letos Jezisek?)
2014: Die Geisel (Jak jsme hrali caru)
2017: Sam doma s Donaldem Trumpem
2018: Princ Mamanek
2020: Osudoe lasky (TV-Serie)
Auszeichnungen
10.06.2021 um 11:42 Uhr von Redaktion1996: Tschechischer Filmpreis Cesky lev (Böhmischer Löwe) für die beste Schauspielerin in einer Hauptrolle
2015: Verdienstmedaille (Weißer Löwe) für ihr künstlerisches Schaffen