Über den Trauerfall (3)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Agnes Simon, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Agnes Simon
20.08.2020 um 09:04 Uhr von RedaktionAgnes Simon (Geburtsname Almasy, * 21. Juni 1935 in Budapest – einige Quellen geben als Geburtstag den 25. Juni an; † 19. August 2020) war eine ungarische Tischtennisspielerin. Von 1953 bis in die 1970er Jahre gehörte sie zur Weltspitze. Sie startete für drei verschiedene Nationen – Ungarn, Niederlande und Deutschland – und erzielte zahlreiche Erfolge, u. a. bei der Teilnahme an neun Europa- und neun Weltmeisterschaften.
Werdegang
20.08.2020 um 09:03 Uhr von RedaktionUngarn
Geboren in Budapest spielte Agnes Simon auch zunächst für Ungarn. Als Ungarin war sie bei vier Weltmeisterschaften vertreten. Dabei belegte sie mit der ungarischen Mannschaft jeweils Spitzenplätze. 1957 gewann sie die Weltmeisterschaft im Doppel zusammen mit Lívia Mossóczy, indem sie im Endspiel das englische Doppel Diane Rowe/Ann Haydon besiegten.
Niederlande
Nach ihrer Teilnahme bei der WM 1957 kehrte Agnes Simon mit ihrem Ehemann Béla nicht nach Ungarn zurück. Stattdessen ging sie in die Niederlande. Bei der Weltmeisterschaft 1959 in Dortmund wurde sie jedoch nicht im niederländischen Damenteam eingesetzt. Allerdings trat sie als „Holländerin“ in den Individualwettbewerben an. 1960 startete sie bei der Europameisterschaft.
Bei den internationalen deutschen Meisterschaften 1960 in Berlin wurde sie im Einzel und im Mixed Erste.
Deutschland
1960 wechselte Simon nach Deutschland und schloss sich dem TT-Verein DSC Kaiserberg an. Erst im März 1962 – kurz vor Beginn der Europameisterschaft in Berlin – erteilten der Weltverband ITTF, der Europäische TT-Verband ETTU und der niederländische TT-Verband die Freigabe für den DTTB, worauf Simon auch international für Deutschland auftreten konnte. Im November 1966 erhielt sie, zusammen mit ihrem Ehemann Dr. Béla Simon, die deutsche Staatsbürgerschaft.
Für Deutschland trat sie bei weiteren vier TT-Weltmeisterschaften (1969 fehlte sie wegen einer Verletzung) und acht Europameisterschaften an. Auf Anhieb wurde sie 1962 in Berlin Europameisterin im Einzel. Auch mit der deutschen Damenmannschaft belegte sie den 1. Platz, im Doppel wurde sie Zweite. Der Erfolg mit dem Damenteam wiederholte sich 1968 in Lyon.
Zunächst ließ es die Wettspielordnung nicht zu, dass Agnes Simon an nationalen Meisterschaften teilnehmen konnte. Daher ergänzte der DTTB im Januar 1965 diese Spielordnung um den Zusatz: Ist ein Ausländer oder Staatenloser für die Nationalmannschaft nominiert worden, so ist er berechtigt, an nationalen Meisterschaften teilzunehmen. In der Folge war Simon auch national erfolgreich: Drei Mal deutsche Meisterin im Einzel und sechs Mal im Doppel, fünf erste Plätze beim Bundesranglistenturnier sowie mit der Mannschaft von Kaiserberg 19 deutsche Meisterschaften und 13 Pokalsiege sind die wichtigsten Erfolge.
Zwischen 1962 und 1976 bestritt sie 93 offizielle Länderspiele für Deutschland.
Ende der 1970er Jahre zog Simon sich vom Leistungssport etwas zurück, obgleich sie noch in den 1990er Jahren mit dem DSC Kaiserberg in der 1. Bundesliga auftrat. Als sich der Verein Kaiserberg 2001 sein Team vom Leistungssport zurückzog wechselte Simon zum SC Bayer 05 Uerdingen, 2004 dann zur SpVgg Meiderich 06/95. Seit der Saison 2009/10 spielte sie in der Herrenmannschaft der DJK Rheinland Ruhrort/Meiderich in der 2. Kreisklasse.
Agnes Simon lebte in Moers. Sie war verheiratet mit dem Verbandstrainer Béla Simon (* 1920; † 1996) und hatte zwei Töchter (* 1959 und * 1963).
Erfolge
20.08.2020 um 09:02 Uhr von RedaktionNationale deutsche Meisterschaften
1966 Osnabrück – 2. Platz Einzel, 2. Platz Mixed (mit Eberhard Schöler)
1967 Berlin – 1. Platz Einzel, 1. Platz Doppel (mit Edit Buchholz), 2. Platz Mixed (mit Erich Arndt)
1968 Böblingen – 2. Platz Einzel, 1. Platz Doppel (mit Edit Buchholz), 1. Platz Mixed (mit Eberhard Schöler)
1969 Hagen – 1. Platz Einzel, 1. Platz Doppel (mit Edit Buchholz), 2. Platz Mixed (mit Jochen Leiß)
1970 Frankfurt/Main – 4. Platz Einzel, 2. Platz Doppel (mit Rosemarie Seidel), 2. Platz Mixed (mit Jochen Leiß)
1971 Hannover – 4. Platz Einzel, 1. Platz Doppel (mit Diane Schöler)
1972 Karlsruhe – 1. Platz Doppel (mit Diane Schöler), 1. Platz Mixed (mit Klaus Schmittinger)
1973 München – 4. Platz Mixed (mit Klaus Schmittinger)
1974 Saarbrücken – 1. Platz Doppel (mit Wiebke Hendriksen)
1975 Hannover – 2. Platz Einzel, 4. Platz Doppel (mit Wiebke Hendriksen)
1976 Essen – 1. Platz Einzel
1977 Berlin – 2. Platz Einzel, 2. Platz Doppel (mit Monika Stork)
1978 Lübeck – 4. Platz Einzel, 2. Platz Doppel (mit Monika Stork)
1979 Rüsselsheim – 2. Platz Doppel (mit Monika Stork)
Teilnahme an neun Weltmeisterschaften
1953 in Bukarest: Start für Ungarn
Achtelfinale im Einzel, Viertelfinale Doppel, 3. Platz mit ungarischer Mannschaft
1954 in Wembley: Start für Ungarn
2. Platz mit ungarischer Mannschaft
1955 in Utrecht: Start für Ungarn
Viertelfinale Doppel, 4. Platz mit ungarischer Mannschaft
1957 in Stockholm: Start für Ungarn
1. Platz im Doppel (mit Lívia Mossóczy), 4. Platz mit ungarischer Mannschaft
1959 in Dortmund: Start für Niederlande (nur Individual)
Viertelfinale Doppel
1963 in Prag: Start für Deutschland
Achtelfinale im Einzel, Viertelfinale Doppel, 9. Platz mit deutscher Mannschaft
1965 in Ljubljana: Start für Deutschland
Achtelfinale im Einzel, 6. Platz mit deutscher Mannschaft
1967 in Stockholm: Start für Deutschland
Achtelfinale im Einzel, Viertelfinale Doppel, 6. Platz mit deutscher Mannschaft
1971 in Nagoya: Start für Deutschland
7. Platz mit deutscher Mannschaft
Teilnahme an neun Europameisterschaften
1960 in Zagreb: Achtelfinale Einzel
1962 in Berlin: 1. Platz Einzel, 2. Platz Doppel (mit Inge Harst), 2. Platz Mixed (mit Eberhard Schöler), 1. Platz mit Damenteam
1964 in Malmö: Viertelfinale Einzel, 6. Platz mit Damenteam
1966 in London: Viertelfinale Einzel, 3. Platz Doppel (mit Edit Buchholz), 4. Platz mit Damenteam
1968 in Lyon: Achtelfinale Einzel, Viertelfinale Doppel, 1. Platz mit Damenteam
1970 in Moskau: 2. Platz Doppel (mit Diane Schöler), Viertelfinale Mixed, 7. Platz mit Damenteam
1972 in Rotterdam: Viertelfinale Doppel, 2. Platz mit Damenteam
1976 in Prag: 3. Platz Doppel (mit Monika Kneip)
1978 in Duisburg: nur Individual
Europe TOP-12
1971 in Zadar: 5. Platz
1972 in Zagreb: 11. Platz
1973 in Böblingen: 9. Platz
Europapokal der Landesmeister mit DSC Kaiserberg
1965: 2. Platz
1966: 1. Platz
Europäischer Nancy Evans-Cup („Messepokal“) mit DSC Kaiserberg
1971: 1. Platz
1981: 1. Platz
Internationale Meisterschaften
1957 Skandinavien: 2. Platz Einzel
1958 England: 1. Platz Einzel
1958 Österreich: 1. Platz Einzel
1958 England: 1. Platz Einzel
1958 Skandinavien: 1. Platz Einzel, 1. Platz Doppel (mit Birgitta Tegner, Schweden)
1959 Skandinavien: 2. Platz Einzel, 3. Platz Doppel (mit Birgitta Tegner, Schweden)
1960 Berlin: 1. Platz Einzel (Start für NED), 4. Platz Doppel (mit Ghislaine Roland), 1. Platz Mixed (mit Bert Onnes)
1960 England: 1. Platz Einzel
1960 Skandinavien: 1. Platz Einzel
1961 Belgien: 1. Platz Einzel
1961 Berlin: 1. Platz Einzel, 4. Platz Doppel (mit Gudrun Müller)
1961 Frankreich: 1. Platz Einzel, 1. Platz Mixed (mit Dieter Michalek)
1961 Niederlande: 1. Platz Einzel, 1. Platz Mixed (mit Eberhard Schöler)
1961 Skandinavien: 1. Platz Einzel
1962 St.Ingbert: 1. Platz Einzel, 1. Platz Doppel (mit Inge Harst), 1. Platz Mixed (mit Eberhard Schöler)
1962 Frankreich: 1. Platz Einzel
1962 Skandinavien: 2. Platz Einzel, 2. Platz Doppel (mit Inge Harst)
1962 Niederlande: 1. Platz Mixed (mit Eberhard Schöler)
1965 Frankfurt/Main: 2..Platz Mixed (mit Eberhard Schöler)
1965 Niederlande: 1. Platz Doppel (mit Edit Buchholz)
1966 Lübeck: 2. Platz Doppel (mit Edit Buchholz)
1968 Wiesloch: 1. Platz Doppel (mit Edit Buchholz)
1968 Niederlande: 1. Platz Doppel (mit Edit Buchholz)
1969 Belgien: 1. Platz Einzel, 1. Platz Doppel (mit Diane Schöler)
1969 Skandinavien: 1. Platz Einzel, 2. Platz mit Damenteam
1970 Oberhausen: 1. Platz Doppel (mit Diane Schöler)
1970 Niederlande: 1. Platz Einzel
1973 Polen: 1. Platz Doppel (mit Susanne Wenzel)
Bundesranglistenturniere
1962 in Berlin: 1. Platz
1965 in Berlin: 1. Platz
1966 in Wiesloch: 1. Platz
1967 in Hagen: 1. Platz
1968 in Saarbrücken: 2. Platz
1972 in Zweibrücken: 4. Platz
1975 in Hattersheim: 1. Platz
Deutsche Mannschaftsmeisterschaften mit DSC Kaiserberg
1962: 1. Platz
1963: 1. Platz
1965–1972: 1. Platz
1975–1978: 1. Platz
1981: 1. Platz
1982: 1. Platz
1984: 1. Platz
1988: 1. Platz
Deutsche Mannschafts-Pokalmeisterschaften mit DSC Kaiserberg
1964–1969: 1. Platz
1971: 1. Platz
1972: 1. Platz
1976–1979: 1. Platz
1981: 1. Platz
Deutschlandpokal (mit WTTV (Westdeutscher TT-Verband))
1966 in Neckarsulm: 1. Platz
1968 in Hückeswagen: 1. Platz
Vereine
1960–2001 DSC Kaiserberg
2001–2004 SC Bayer 05 Uerdingen
2004–2009 Spvgg, Meiderich 06/95 (Oberliga)
seit 2009: DJK Rheinland Ruhrort / Meiderich
Ranglisten
1962: 1. Platz in der deutschen Rangliste
1963: 1. Platz in der deutschen Rangliste
1965–1967: 1. Platz in der deutschen Rangliste
1969: 1. Platz in der deutschen Rangliste
1962: 1. Platz europäischer Verband ETTU
1978: 7. Platz ITTF-Weltrangliste