Über den Trauerfall (3)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Herbert Feuerstein, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Herbert Feuerstein
07.10.2020 um 18:10 Uhr von RedaktionHerbert Feuerstein (* 15. Juni 1937 in Zell am See, Österreich; † 6. Oktober 2020 in Erftstadt, Nordrhein-Westfalen) war ein deutscher Journalist, Kabarettist, Schauspieler und Entertainer österreichischer Herkunft.
Einem breiten Publikum bekannt wurde Feuerstein im deutschsprachigen Raum vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Harald Schmidt in den Fernsehsendungen Pssst … und Schmidteinander.
Leben
07.10.2020 um 18:09 Uhr von RedaktionFeuerstein studierte von 1956 bis 1958 am Salzburger Mozarteum Musik in den Fächern Klavier, Cembalo und Komposition. Nachdem er als Kritiker eine Komposition Bernhard Paumgartners, des Präsidenten der Salzburger Festspiele, verrissen und einige Kommilitonen provoziert hatte, wurde ihm nahegelegt, die Hochschule zu verlassen. 1960 folgte er seiner ersten Frau, der hawaiischen Gaststudentin Pearl Higa, nach New York, wo sie am 20. November 1960 heirateten. Dort arbeitete er als Redakteur und ab 1968 als Chefredakteur der deutschsprachigen New Yorker Staats-Zeitung. Er war auch für den Hörfunk tätig sowie als USA-Korrespondent der deutschen Satirezeitschrift Pardon. Nach dem Ende seiner ersten Ehe kehrte Feuerstein 1969 nach Europa zurück. Er wurde Verlagsleiter beim Verlag Bärmeier & Nikel, der unter anderem die Satirezeitschrift Pardon herausgab. Anschließend war er bis 1991 Chefredakteur des deutschen MAD-Magazins.
Für das Fernsehen war er 1984 zunächst als Autor der Michael-Braun-Talkshow im WDR tätig, zwei Jahre später folgte Wild am Sonntag. An der Seite von Harald Schmidt wurde er danach einem breiten Publikum bekannt – als Mitglied des Rateteams der Spielshow Pssst … sowie als Co-Moderator und Chefautor von Schmidteinander. Nach dem Ende dieser beiden Formate wirkte er 1995 als Detlef Hase in dem Film Entführung aus der Lindenstraße mit. Zwei Jahre später schrieb er Fernsehgeschichte, als er beim WDR zwölf Stunden am Stück die Live-Sendung Feuersteins Nacht moderierte. 1998 folgte eine weitere zwölfstündige Feuersteins Nacht.
Nach mehreren Gastauftritten als Stuntman Spartakus in der Wochenshow gab er 1998 in Berlin sein Debüt als Theaterschauspieler. Er war auch Mitglied des Rateteams von Was bin ich? auf kabel eins, zudem lieh er seine Stimme Professor Brabbelback in der Sendung mit der Maus.
Zwischen 2003 und 2008 spielte Feuerstein in 75 Vorstellungen der Operette Die Fledermaus an der Oper Köln den Amtsdiener Frosch. Er war im Jahr 2004 auch bei NBC Giga zu sehen. Außerdem war er von 2003 bis 2011 öfter Teil des Rateteams bei der Sat.1-Serie Genial Daneben. 2004 sprach er in dem Animationsfilm Die Unglaublichen die Stimme von Gilbert Huph. 2007 feierte er sein Comeback mit Harald Schmidt im Vorabendprogramm der ARD bei der Neuauflage von Pssst …, die nach zwölf Folgen eingestellt wurde. 2007 spielte er den Gott in der Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny und auch in dem Spielfilm Vollidiot nach dem gleichnamigen Roman von Tommy Jaud. In der Märchenverfilmung Frau Holle wirkte er 2008 als Erzähler mit und hatte im gleichen Jahr einen Gastauftritt im Kurzfilm Inselaffen – Eine Kinomär von Christoph Dobbitsch. 2009 spielte er eine kleine Rolle in Wickie und die starken Männer.
2009 und 2010 spielte Feuerstein im Berliner Dom bei den Berliner Jedermann-Festspielen den Teufel.
Herbert Feuerstein wohnte in Erftstadt und war in dritter Ehe mit der Redakteurin Grit Bergmann verheiratet. Er war Vater eines Kindes. Seit 1990 war er deutscher Staatsangehöriger.
Schriften
07.10.2020 um 18:04 Uhr von RedaktionNew York für Anfänger. Ein heiterer Leitfaden. Mit Zeichnungen von Tomi Ungerer. Diogenes, Zürich 1969, DNB 456612432.
Der hässlichste Hund der Welt. Text zu Bildern von Bruce Whatley. Coppenrath, Münster 1995, ISBN 3-8157-1227-0.
Feuersteins Reisen nach Alaska, Vanuatu, Arabien, Mexiko. Haffmans, Zürich 2000; Heyne, München 2005, ISBN 3-453-40149-2.
Feuersteins Ersatzbuch der Reisen nach Hawaii, Grönland, Schottland, Ostafrika u.v. a. Haffmans, Zürich 2001; Heyne, München 2004, ISBN 3-453-40125-5.
Feuersteins Drittes. Reisen nach Thailand, Birma, New York und ins Eismeer. Diana, München 2004; Heyne, München 2005, ISBN 3-453-40150-6.
Frauen fragen Feuerstein und sieben andere F-Wörter. Heyne, München 2005, ISBN 3-453-40193-X.
Die neun Leben des Herrn F. Ullstein, Berlin 2014, ISBN 978-3-550-08087-6.